Emilie Mayer ist ein echter Sonderfall. Die Apothekertochter wurde schon früh musikalisch gefördert und beschloss mit fast 30 Jahren Komponistin zu werden. Sie blieb unverheiratet und es erscheint heute so, als hätten die damaligen Einschränkungen für Frauen ihr nichts anhaben können. Sie erhielt von namhaften Kollegen regelrecht „Rückendeckung“ und galt zu Lebzeiten als eine Größe im Berliner Musikleben. Ihre Werke wurden auch in vielen anderen Städten mit großem Erfolg aufgeführt, doch nach ihrem Tod geriet sie schnell in Vergessenheit.

Bis heute ist nur ein Teil ihrer Werke überhaupt veröffentlicht.

Ihr Gesamtwerk umfasst acht Sinfonien, sieben Ouvertüren, ein Klavierkonzert, drei Streichquintette, neun Streichquartette, zwei Klavierquartette, acht Klaviertrios, neun Sonaten für Klavier und Violine, acht Sonaten für Klavier und Violoncello, sowie zahlreiche Klavierwerke und Lieder.

 

 

Hier ein Hörbeispiel:

Kyra Steckeweh spielt das Allegro aus der Sonate in d-Moll von Emilie Mayer (aus der CD »Vita brevis ars longa«).

 

Bereits zum Erscheinen unseres Films hatten wir beim Regierenden Bürgermeister in Berlin angeregt, dass die Grabstätte der Komponistin auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Berlin-Kreuzberg zu einem Ehrengrab gemacht wird.

Im Zuge der Dreharbeiten war es uns mit Unterstützung des Historikers Jörg Kuhn gelungen, die verschollen geglaubte Grabstätte erneut zu lokalisieren. Am 6. Juli 2021 erhielten wir die Mitteilung, dass der Senat den Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters aufgegriffen hat und Emilie Mayers Grab ein Ehrengrab werden soll.

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